Vor dem ausführlichen Text unten möchte ich Euch erst mal ein paar kurze Videos zur Verfügung stellen, die vielleicht auch schon eventuelle Fragen vorab beantworten können. Wir beginnen damit, wie man ein sogenanntes Shortfill-Liquid (auch häufig als "Shake und Vape" bezeichnet). Hier wird schon eine gewisse Menge fertig gemischtes Liquid nikotinfrei in größeren Flaschen geliefert, wozu nur noch entweder wenig nikotinfreie Base, oder aber Nikotinshot(-s) dazu gegeben werden. Für die Videoanleitung bitte auf das Bild klicken:
Und hier die Anleitung zur Fertigstellung eines Longfill-Aromas zu einem gebrauchsfähigen Liquid:
Das Anleitungsvideos für klassische Aromen könnt Ihr Euch jetzt auch noch hier ansehen:
Wer Liquids selbst mischen möchte, steht vor einigen Fragen:
Wieviel Aroma benötige ich? Wieviel Nikotinshots muss ich zugeben? Wieviel Base bzw. VG (=Glycerin) und PG (=Propylenglycol) oder vielleicht sogar noch destilliertes Wasser müssen ins Liquid, damit ein gewünschtes Mengenergebnis erreicht wird?
All diese Fragen will ich hier beantworten, denn die Rechnung hierfür ist sehr einfach und jeder hat es spätestens in der 7.Klasse in der Schule gelernt. Nun liegt das bei vielen (wie gerade auch bei mir) schon durchaus eine lange Zeit zurück und man hat die Prozentrechnung nicht mehr so genau auf der Festplatte gespeichert, also versuche ich es so einfach es geht zu erklären. Darüber hinaus verweise ich auf sogenannte Liquidrechner. Aber gehen wir die Fragen der Reihe nach an:
Wieviel Aroma benötige ich?
Hier sind natürlich alle im Vorteil, die ein Longfill-Aroma kaufen, denn in diesen Flaschen ist das Aroma bereits genau für die Flaschengröße eingefüllt, darüber muss man sich dann also keine Gedanken mehr machen.
Wenn man aber komplett selbst mischt kann das von Aroma zu Aroma stark variieren. Normalerweise sollte in der Artikelbeschreibung bereits eine Empfehlung in Prozent stehen, das heisst dann, wenn man 100 ml Liquid anmischen möchte und z.B. 10 % Aroma benötigt werden, müssen 10 ml Aroma ins Mischfläschchen (Prozent heisst übersetzt "von 100"). Der Rest wird dann mit Base, ergo mit 90 ml aufgefüllt. In der Base muss dann gegebenfalls die Nikotinmenge abgezogen werden. Mischt man sich nur 50 ml an, sind es dann nur 5 ml Aroma, will man 120 ml fertiges Liquid wären es 6 ml, bei 200 ml benötigt man 20 ml. Bei krummen Zahlen in der benötigten Aromamenge wird das Rechnen natürlich etwas intensiver aber das Prinzip bleibt das Gleiche.
Wieviel Nikotinshots müssen zugemischt werden?
Nikotinshots sind mit 10 ml Flüssigkeit befüllt, die in verschiedenen Stärken und Basenmischungen angeboten werden. Um Liquid in größeren Mengen selbst zu mischen werden zumeist Shots mit 20 mg/ml Nikotin verwendet. Das heisst, es sind 10 Milliliter (ml) mit 20 Milligramm (mg) Nikotin pro Milliliter in der Flasche, also insgesamt 200 mg Nikotin (10 ml x 20 mg = 200 mg total). Wenn man also 3 Nikotinshots mit 20 mg/ml zum Aroma in einer 100 ml Flasche anmischt, hat man 600 mg Nikotin (3 x 200 mg), und teilt diese Menge auf 100 ml fertiges Liquid, sprich 600/100 unf hat somit am Ende 6 mg/ml Nikotin im Liquid. Mischt man mit diesen 3 Shots 200 ml an, sind es eben nur noch 3 mg/ml Nikotin. Hat man ungerade Flaschengrößen wie 60 oder 120 ml muss man halt am Ende durch diese Menge Liquid teilen, also bekommt man mit einem 20 mg/ml Nikotinshot bei 60 ml (z.B. Longfill-Aroma) ein Liquid mit 3,33 mg/ml, bei 120 ml entsprechend 1,66 mg/ml.
Viskosität des Liquids - Anteil VG/PG, destilliertes Wasser
Der rechenintensivste Teil beim Liquid selbst mischen. Denn erstens muss man natürlich wissen, was man gerne dampft, also 50/50 VG/PG, traditionell 55/35/10 PG/VG/dest. Wasser oder 75/25 VG/PG. Hier gilt die Faustregel, dass in Verdampfern, die direkt auf Lunge gezogen werden, der Glycerinanteil (VG) höher sein sollte, als die Menge an Propylenglycol (PG) und destilliertes Wasser verdünnt das Liquid weiter und wird nur noch selten verwendet.
Aber auch hier kann man mit einem Dreisatz oder eben der Prozentrechnung herausfinden, was man benötigt. Die Aromen sind fast ausschließlich in PG gelöst (darin lassen sie sich besser lösen bzw. mischen). Dazu addiert man also die Menge an Aroma zum PG-Anteil in der Base und dem Nikotinshot.
Beispielrechnung:
100 ml fertiges Liquid sollen am Ende mit 70% VG und 30% Glycerin angemischt sein. Das Aroma soll mit 5% verwendet werden, es sollen ein 18 mg/ml und ein 12 mg/ml Nikotinshot dazugegeben werden (damit man auf genau 3 mg/ml im fertigen Liquid kommt), die mit 70 % VG und 30 % PG Base geliefert wurden. Damit haben wir alle nötigen Angaben, durch Aroma und Nikotinshots sind 25 ml Inhalt des Liquids in ihrer Mischung schon vorgegeben. 20 ml (die Shots) haben 14 ml VG und 6 ml PG, durch das Aroma im reinen PG haben damit die 25 ml 14 ml VG und 11 ml PG. Um am Ende auf 70/30 VG/PG zu kommen müssen also noch 56 ml VG und 19 ml PG zugemischt werden.
Wird vorgefertigte Base verwendet, also 50/50, 70/30, oder 90/10 VG/PG, dann kommen in der Beispielrechnung 75 ml Base auf Aroma und Nikotin, d.h. bei 50/50 also je 37,5 ml VG und PG, bei 70/30 wären es 52,5 ml VG und 22,5 ml PG, bei 90/10 sind es 67,5 ml VG und 7,5 ml PG. Damit kommt man also in keinem Fall dann auf ein Endprodukt mit 70/30, sondern nur näherungsweise an das gewünschte Ergebnis. Da hier aber zumeist ein paar wenige Prozent hin oder her den Geschmack nicht nachhaltig negativ beeinflussen, kann man eben auch mal mit den nächstgelegenen Werten zu einem guten Ergebnis kommen.